Die Temperaturen sind genau richtig. Die Kohle glüht rot-golden. Wir schleppen den Kartoffelsalat nach draußen. Der Senf liegt schon auf dem Tisch. Auf dem Rost brutzelt es geräuschvoll vor sich hin. Alle haben Hunger. Und dann greift die Grillzange nach dem…Brokkoli. Brokkoli? Brokkoli! Er liegt rechts vom Tofu, links vom Spargel. Die Grillsaison ist eröffnet und wir denken nicht an Bratwurst und Nackensteak. Natürlich wollen wir niemandem die Wurst vom Brot nehmen. Aber es gibt viele köstliche Alternativen, die ganz ohne Fleisch auskommen.
Grillstreifen stehen jedem
Gute Alternativen zur Wurst sind auch auf dem Grillrost Varianten aus Tofu oder Käse. Der Klassiker, natürlich, ist gegrillter Halloumi. Mit ein bisschen Olivenöl eingepinselt, wird er in wenigen Minuten goldbraun und bekommt sogar hübsche Grillstreifen. Das funktioniert auch mit Tofu. Der sollte allerdings mariniert sein, wenn er der Thüringer Rostbratwurst ihren Platz auf dem Teller streitig machen will. Eingepackt macht Käse über der Kohle ebenfalls eine gute Figur – so zum Beispiel Feta. Einfach ein Stück auf Alufolie geben, klein geschnittene Tomaten, etwas Knoblauch und Olivenöl oben drauf, gerne auch ein paar Oliven oder Kräuter, fest verpacken und für zehn Minuten ab damit auf den Rost! Aber auch eingebettet in einem Fladenbrot fühlt sich Käse wohl auf dem Grill. Das darf dann auch ein weicherer Käse wie Brie oder Mozzarella sein, der zusammen mit ein paar Kräutern und Gewürzen sanft zerschmilzt.
Einpackt und unverhüllt
Aber zurück zum Brokkoli. Denn gerade in der Gemüsekiste schlummert deutlich mehr Grillgut als an einer durchschnittlichen Wursttheke. Veganes Grillen funktioniert eingepackt ebenso wie unverhüllt. Grüner Spargel etwa liebt ein Kleid aus Alufolie, in dem ihn Olivenöl, Zitronenschale, Pfeffer und Salz in die Hitze begleiten. Nach etwa zwanzig Minuten ist er fertig und so lecker. Auch in einer Grillschale kann Gemüse die leckere Hauptrolle beim Grillabend spielen. So zum Beispiel Brokkoli, der vorher wenige Minuten blanchiert, dann mit Öl, Salz und Zitronenschale mariniert wird. Vom Grill gibt’s dazu in kurzer Zeit leckere Röstaromen und fürs perfekte Finish sorgt anschließend ein bisschen gehobelter Parmesan.

Direkt über der Glut fühlen sich Grillspieße wohl. Je nach Geschmack reiht sich hier möglichst Gemüse aneinander, das nicht so leicht zerfällt – wie etwa Paprika, Zwiebeln oder Zucchini. Die Klassiker im Gemüsefach sind eindeutig der Maiskolben – er sollte allerdings vorgekocht den Grillrost küssen – und die Kartoffel. Sie findet sowohl auf dem Grillrost oder in Alufolie verpackt direkt auf der Glut ihre Nische. Eine echte Alternative: die Süßkartoffel, in breite Scheiben geschnitten, mit Öl eingepinselt und dann rund zehn Minuten von beiden Seiten gegrillt.