Stell dir vor, es ist kurz vor Weihnachten. Du sichtest die Fotos fürs Familienalbum. So viele tolle Erinnerungen! Mallorca: türkisblaues Wasser und Sonnenuntergänge. London: der Big Ben reckt sich der Sonne entgegen. Irland: Hofhund Edward muss einfach ins Album. Aber: wo ist nur die Stimmung hin? Der Sonnenuntergang ist ein trauriger Abklatsch, ruiniert durch das Straßenschild im Vordergrund. Dein Liebster vorm Big Ben kneift die Augen zusammen und das verwackelte Etwas ist definitiv kein gelungenes Portrait von Hofhund Edward.
Für bessere Urlaubsfotos brauchst du nicht zwingend eine teure Kamera oder ein neues Handy. Mit ein bisschen Knowhow, einem geschulten Blick und etwas Aufmerksamkeit beim Fotografieren wirst du an Weihnachten ein magisches Album in den Händen halten.
Bevor du loslegst, hier drei Essentials: Halte die Linse der Kamera sauber. Stelle die Bildqualität in den Einstellungen auf die höchste Stufe. Und: Haltung! Ganz wichtig. Halte das Handy mit beiden Händen, lege die Oberarme am Körper an und sorge für einen stabilen Stand. So vermeidest du verwackelte Bilder. Los geht´s!
Mit Sofortbild-Charakter mitten ins Herz
Wie oft zückst du die Kamera? Foodporn vom Frühstück bis zum Abendessen? Jeder Sonnenuntergang, jedes Kätzchen und jede Sehenswürdigkeit landen in deiner Cloud? Denk an Dezember, ans Familienalbum! Gewiss ist, dass du so Stunden oder gar Tage damit beschäftigt bist, durch die Bildmengen zu scrollen, um nach wirklich stimmungsvollen Bildern zu suchen. Unser Tipp: Stell dir vor, du hättest eine Polaroid-Kamera. Jedes Foto ist kostbar. Will wohlüberlegt sein. Achtsamkeits-Fotografie sozusagen. So fotografierst du die Momente, die dir wirklich am Herzen liegen. Rückst sie ins rechte Licht. Bewegst dich ein bisschen, um den richtigen Ausschnitt zu wählen. Achtest auf Licht und Komposition.
So findest du deinen magischen Blick…
Du stehst in Paris vorm Eiffelturm. In London vorm Big Ben. In Rom im Kolosseum. Klar kannst du weiter die Klassiker schießen, die gehören dazu. Aber spannender wird es, wenn du dich außerdem auf die Suche nach dem gewissen Etwas machst. Was ist DEIN persönlicher Moment mit dem Eiffelturm? Vielleicht legst du dich darunter und fotografierst nach oben? Oder du entdeckst ein Vergissmeinnicht am Wegesrand. Setzt die Blume in den Fokus und der Eiffelturm erscheint nur ganz klein im Hintergrund. Wechsele die Perspektive, lass dir Zeit und halte Ausschau nach dem Ungewöhnlichen. Du wirst überrascht sein, wie viele Möglichkeiten es gibt, den Eiffelturm in Szene zu setzen. Und: Bewege dich selbst, statt den Zoom zu aktivieren! Das ist gut für deine Fitness und für die Bildqualität, denn durch einen starken digitalen Zoom entstehen Qualitätsverluste.
Moment mal!
Alle Fotos sind Momentaufnahmen. Aber es gibt solche und solche Momente. Einzigartige und belanglose. Frage dich: Kann ich dieses Foto morgen oder in zwei Jahren wieder genauso fotografieren? Oder hat es ein Element, welches das Bild einzigartig macht? Es ist ein Spiel, ein Spiel mit der Kamera und dir. Wie ein Tanz. Mal schnell, mal langsam. Mal musst du schnell wie der Blitz sein, sonst ist der Moment vorbei. Mal musst du geduldig wie ein Mönch sein. Aber nur so entstehen einzigartige Bilder. Schaffst du das, dann hast du gewonnen. Und dann ist es egal, ob das Foto mit einer kleinen Handy- oder mit einer Profikamera erstellt wurde.
Licht-Blicke statt Nicht-Blicke
Mal ehrlich: Pralles Sonnenlicht schmeichelt niemandem. Was als Lichtblick gedacht war, endet im Sonnenlicht als Nicht-Blick: Zugekniffene Augen, Grimassen, entstellte Gesichter mit harten Schatten. Stell deine Liebsten besser in den Schatten oder sogar ins Gegenlicht. Jetzt musst du nur ein bisschen spielen, bis die Belichtung passt, aber das Ergebnis lässt sich sehen. Auch Häuser, Städtchen und Landschaften sehen gegen Mittag meist nicht ganz so glorreich aus. Vielleicht kommst du zu einem anderen Zeitpunkt wieder? Zum Beispiel in der Dämmerung oder im Morgengrauen.