Strahlende Kinderaugen. Es duftet nach Zimt und Nelken. Aus dem Lautsprecher ertönt Rolf Zuckowski mit seiner Weihnachtsbäckerei. Fröhlich summende Eltern zaubern perfekt geformte Plätzchen aus dem Ofen. Herrlich, oder?
Zumindest in der Vorstellung. Die Realität? Oft weit davon entfernt. Die Mittlere findet, Mehl eigne sich herrlich als Feenstaub und verteilt es großzügig über dem Geschwisterkind. Dieses nascht unbekümmert weiter, obwohl das rohe Ei doch schon im Teig ist. Und der Kleinste? Bohrt munter in der Nase, bevor er eifrig weiterknetet. Beim Ausrollen klebt der Teig bockig am Nudelholz, anstatt sich einfach mal geschmeidig zu machen. Ja, trotz Mehl. Halleluja! Das Einzige, was hier glänzt, sind die Kullertränen der Kids und die blankgelegten Nerven der Eltern.
Wie du ruhig(er) und entspannt(er) durch die Backzeit kommst, auch wenn du weder Zen- noch Bäckermeister*in bist, zeigen wir dir hier.
Ommmmmm – Sag Ja zum Chaos
Mehl wird auf dem Boden landen. Eierschale in der Schüssel. Zucker im Mund. Stell dich drauf ein und sorge im Vorfeld dafür, dass du selbst gelassen in die Aktion startest, zum Beispiel mit unseren Achtsamkeitstipps. Dann macht es garantiert mehr Spaß, und die Kinder werden es dir danken.
Krümelmonster-Fütterung vor der Action
Stürzt euch außerdem möglichst gut gesättigt ins Backvergnügen. Dann stehen die Chancen besser, dass du nicht vor lauter Stress unterzuckert und die Minis vor lauter Naschen überzuckert aus der Backaktion hervor gehen. Natürlich werden die Kleinen trotzdem naschen. Sollen sie auch, gehört schließlich dazu. Aber in einen vollen Bauch passt einfach nicht so viel Teig wie in einen hungrigen.
Ein guter Plan: Vorbereitung ist alles
Kennst du das? Die Zutaten sind abgewogen und los geht´s. Schritt für Schritt nach Rezeptbuch. Alles läuft wie am Schnürchen. Der Teig? Lässt sich sehen! Doch halt – echt jetzt? Soll der wirklich eine halbe Stunde in den Kühlschrank? Und die Kids? Mehlig von Kopf bis Fuß stehen sie da, die Ausstecher gezückt, bereit zum Zustechen. Panik steht dir ins Gesicht geschrieben. Was, wenn du ihnen nun verkündest, dass sie noch eine halbe Stunde warten müssen? No way! Hausfrieden geht vor. Der Teig soll gefälligst mal damit klarkommen, dass er jetzt keine Ruhepause mehr bekommt, die hast du ja schließlich auch nicht. Also, ran an die Rolle, das wird schon werden…
Denkste. Das Zeug ist viel zu weich und klebt wie Kleister. Leise fluchend drückst du den Teig per Hand platt. Wohin hat sich nur die ganze Gelassenheit verkrümelt? Stimmt, da war ja was. Ommmm… Und siehe da: die Erleuchtung. Die Wellen und Dellen in den Plätzchen lassen sich hervorragend mit literweise Zuckerguss und bunten Streuseln füllen. Ein Kindertraum. Tschakka – alles bestens!
Unser Tipp für die nächste Runde: Den Teig einfach in Ruhe allein vorbereiten. Vielleicht sogar am Vortag. Dann hat er seine wohlverdiente Ruhepause und lässt sich leicht ausrollen. Gemeinsam wird dann ausgestochen und verziert nach Herzenslust. Vielleicht sogar hübsch.