27. Januar 2022
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Detox: Tipps und Rezepte

Alle Jahre ein bisschen mehr, besonders im Januar ist Detoxing, englisch für Entgiften, in aller Munde – und ein riesiger Lifestyle-Trend, dem man kaum entkommen kann. Derzeit finden sich Detox-Smoothies, -Tees, -Säfte, -Rezepte und -Kuren, wohin man auch guckt! Doch was genau bedeutet das eigentlich – dieses Detoxen?

Der Detox-Trend basiert allgemein gesprochen auf dem Glauben, dass man seinen Körper durch den zeitweisen Verzicht auf bestimmte Lebensmittel bis hin zum bloßen Verzehr von Säften, Wasser und Kräutertees dabei unterstützt, angesammelte Schad- und Giftstoffe auszuscheiden. Darüber hinaus verspricht man sich davon nette Nebeneffekte wie strahlende, reine Haut, Energie zum Bäume ausreißen, gute Laune und nicht zuletzt natürlich ein paar Kilos weniger auf der Waage.

Doch jetzt kommt es, das große ABER: Wissenschaftlich ist gar nicht erwiesen, ob ein an sich gesunder Körper diese “Hilfe” überhaupt benötigt. Unser Organismus ist nämlich ein echtes Naturtalent und verfügt per se schon über extrem gute Entgiftungsmechanismen! Aufgenommene Giftstoffe werden für gewöhnlich über die Leber unschädlich gemacht und alles Unbrauchbare über Darm und Nieren ausgeschieden – und das eigentlich ganz von selbst. Zudem verfügen unsere Zellen über einen eigenen Reinigungsmechanismus, genannt Autophagie. Einfach gesagt verwenden sie ihren “Zellmüll” dazu, ihre Zellwände zu stärken – Recycling par excellence also, wow!

Hilfreich für die Gesundheit ist es natürlich schon, eine Zeit lang möglichst gar keine Schadstoffe zu sich zu nehmen. Klar wird zugleich aber, dass es nicht notwendig beziehungsweise sinnvoll ist, sich einfach kartonweise teure Detox-Säfte mit exotischen Inhaltsstoffen zu bestellen und einzuverleiben. Im Gegenteil, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung DGE warnt in Sachen Saftkur sogar vor dem Risiko eines zu hohen Fruchtzuckergehalts, weil die Säfte oft übermäßig viel Obst und weniger Gemüse beinhalten, sowie vor einer Überdosierung bestimmter Vitamine und einer mangelnden Aufnahme anderer wichtiger Nährstoffe wie z.B. essenzieller Fette oder hochwertiger Proteine. Verarbeitete, haltbar gemachte Säfte oder Smoothies aus dem Supermarkt eignen sich schon gar nicht.

 

Detox mal anders - einfach basisch

Wie kannst Du also alternativ ernährungstechnisch Deinem Körper zum Jahresstart etwas wirklich Gutes tun?

“Basisch” lautet das Zauberwort! Sich basisch zu ernähren bedeutet, säurebildende Lebensmittel wie Fleisch und weitestgehend alle sonstigen tierischen Produkte, Zucker, Weißmehl und generell Verarbeitetes sowie Kaffee und Alkohol wegzulassen. Auch auf Salz sollte nach Möglichkeit verzichtet werden.

Eine Detox-Alternative ist daher eine konsequent basische Ernährungsweise kombiniert mit Elementen aus dem Basenfasten über einen Zeitraum von 10 Tagen. Das ist  eine Detox-Kur, die sich auch wissenschaftlich belegen lässt. Und sie ist weniger radikal und einfacher durchzuführen und vor allem durchzuhalten, als Du denkst – vor allem mit unseren Tipps, here you go!

 
 

Back to basic! Ein 10-Tages-Ernährungs-Reset

Die Vorbereitung

Zu Beginn ist es wichtig, einen oder gerne auch mehrere “Entlastungstage” einzulegen, an denen bereits auf Alkohol, Nikotin, Koffein und schwer verdauliche Kost verzichtet wird, damit der Körper schonmal etwas auf die “schlanken” Tage eingestimmt wird.  Wer möchte, kann zusätzlich unmittelbar vor dem Detoxing eine Darmreinigung, z.B. mit Glaubersalz durchführen. Klingt hardcore, ist es irgendwie auch – kann aber unglaublich guttun.

Der Reset

Los geht’s! Die Ernährung wird auf basisch und vollwertig umgestellt. Erlaubt sind frisches Obst und Gemüse nach Belieben, Nüsse, Samen, Kräuter, hochwertige Pflanzenöle, Gewürze und vollwertige Kohlenhydratquellen wie z.B. brauner Reis, Quinoa, Hirse und reine Vollkornprodukte.

Getränketechnisch sind stilles Wasser (gerne auch heiß und mit Zitrone) sowie Kräutertees (z.B. entwässernde Sorten wie Brennnessel) angesagt. Und zwar viiiel davon – 2-3 Liter am Tag sind Pflicht! Denn eine ausreichend hohe Flüssigkeitszufuhr ist essenziell für den optimalen Ablauf der körpereigenen Entgiftungsprozesse.

In den ersten drei Tagen empfiehlt es sich, auf feste Nahrung zu verzichten, um den Stoffwechsel und den Darm zu entlasten – setze stattdessen auf Smoothies und Suppen. Die übrigen sieben Tage kannst Du langsam wieder feste Kost in Deinen Speiseplan integrieren. Versuche zudem, über Nacht eine 16-stündige Ess-Pause einzulegen – diese Methode nennt sich “intermittent fasting” (Intervall-Fasten)und sorgt für eine zusätzliche Entlastung des Verdauungsapparats und damit einhergehend für einige weitere gesundheitliche Benefits wie z.B. eine verbesserte Zellerneuerung.

Besonders wertvoll im Rahmen einer solchen Kur aber natürlich auch generell sind Gemüse- und Obstsorten, die die natürlichen Entgiftungsprozesse Deines Körpers unterstützen – weil sie besonders viele Antioxidantien beinhalten, blutreinigend, schwermetallbindend, zellerneuernd oder entwässernd wirken oder die Leberfunktion ankurbeln – wie z.B. Radicchio-Salat, Chicorée, Spinat, Sellerie, Gurke, Karotte, Apfel, Pampelmuse und Granatapfel. Weitere Top-Detox-Lebensmittel zum gesundheitlichen Anreichern, Verfeinern und Abschmecken von Speisen: Zitrone, Limette, Knoblauch, Zwiebeln, Petersilie, Schnittlauch, Ingwer, Kurkuma, grüner Pfeffer, roter Pfeffer, Leinsamen, Hanfsamen, Weizengras, Spirulina und Matcha.

Geschafft! Und jetzt?

Nach dem Detoxing ist vor dem Detoxing: Auch wenn Du die 10 Tage erfolgreich ohne zu sündigen durchgezogen hast, feiere das lieber nicht mit Sekt und Junk-Food – Dein Body dankt es Dir, wenn du es langsam angehst und z.B. Tierisches und Genussmittel wie Kaffee nur in Maßen wieder “einschleichst”. Das Gute: Wahrscheinlich wirst Du so schnell auch gar keine große Lust auf Ungesundes verspüren, wenn du merkst, wie fit und unbeschwert Du Dich nach diesen 10 Tagen fühlst.

Ein sehr positiver Nebeneffekt einer solchen Kur ist außerdem, dass wir uns so einmal explizit mit unserer Ernährung auseinandersetzen. Idealerweise werden wir uns dabei unserer oftmals ziemlich automatisierten Ernährungsgewohnheiten erst so richtig bewusst – und schlagen auch nach dem Reset einen achtsameren, gesünderen Ernährungsweg ein.

Was Du jetzt noch brauchst, ist Inspiration? Kein Problem! Das weltweite Web ist glücklicherweise voll von leckeren basischen Rezeptideen. Und hier findest Du schon einmal unsere drei Lieblings-Rezepte für Deinen erfolgreichen Ernährungs-Neustart!

 
 

Detox time and the cooking is easy: Drei schnelle Detox-Rezepte

 
 

Cooler Kickstarter: Grüner Power Smoothie

Die Zutaten:

½ Gurke

3 Stangen Staudensellerie

2 Handvoll Blattspinat

1 Apfel

1 Kiwi

etwas Petersilie

etwas Minze

Der Saft von ½ Limette

Nach Belieben 1-2 Esslöffel Vollkorn-Haferflocken (sättigender)

1 TL Leinöl

Healthy Add ons: Spirulinapulver und Hanfsamen (je 1-2 TL)

So geht’s:

Gemüse, Obst und Kräuter grob klein schneiden, Limettenhälfte auspressen. Alle Zutaten in einen Mixer geben und so lange pürieren, bis eine schön cremige Konsistenz erreicht ist (ca. 1-2 Minuten). Falls Du keinen Mixer hast, kannst Du alternativ auch einen Pürierstab verwenden. Den fertigen Smoothie möglichst frisch genießen. Volle Power voraus!

 
 
 
 

Fitness-Booster: Knackiger Rohkost-Salat

Die Zutaten:

250g Staudensellerie

150g Apfel, in Stücken

100g Granatapfelkerne

2 EL Olivenöl

Der Saft von ¼ Zitrone

50g Walnüsse oder Pinienkerne

125g Soja oder Kokosjoghurt, naturbelassen

½ Bund Schnittlauch

grüner Pfeffer

Salz nach Belieben (möglichst wenig oder keines)

So geht’s:

Sellerie und Apfel in Stücke schneiden, mit einer Küchenmaschine oder einem Wiegemesser klein hacken und mit den Granatapfelkernen in eine Salatschüssel geben. Nüsse oder Kerne hacken, beiseitestellen. Schnittlauch ebenfalls hacken und beiseitestellen.

Joghurt mit Öl, Zitronensaft und grünem Pfeffer sowie bei Bedarf etwas Salz zu einem Dressing verrühren. Zum Salat geben und diesen ca. 30 Minuten kaltstellen und ziehen lassen.

Kurz vor dem Verzehr Nüsse oder Kerne und Schnittlauch hineingeben und gut durchmischen. Ein nahrhafter und zugleich herrlich leichter Frischekick!

 
 
 
 

Wärmende Wohltat: Feurige Karotten-Ingwer-Suppe

 

Die Zutaten:

1 Schalotte

1 Knoblauchzehe

800g Karotten

30-50g Ingwer

300ml Gemüsefond und 300ml Wasser oder 600ml Wasser (salzarme Variante)

Saft einer halben Orange

200ml Kokosmilch

1 Teelöffel Kurkuma

etwas Rapsöl

etwas Petersilie und gemahlene rote Pfefferbeeren zum Garnieren

So geht’s:

Schalotte, Knoblauch, Ingwer und Möhren schälen und kleinschneiden. Etwas Rapsöl in einem Topf erhitzen und Schalotte und Knoblauch darin anschwitzen. Möhren und Ingwer zugeben, kurz mit anrösten und dann mit Gemüsefond und/oder Wasser ablöschen. Zum Kochen bringen und ca. 20 Minuten köcheln lassen.

Die Suppe anschließend pürieren, dann Kokosmilch, Orangensaft und Kurkuma hineingeben und nochmals pürieren.

Mit Petersilie und gemahlenen Pfefferbeeren garnieren und heiß verzehren. Tut das gut!

 
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