Continued" />
Marcus Luft
8. März 2023
Lesedauer:   Minuten
Artikel teilen:

Athleisure – eine Kolumne von Marcus Luft

Wie Fitness-Outfits die Mode inspirieren.

Eben am Flughafen ist es mir wieder aufgefallen. Viele verdammt coole Passagiere sehen so aus, als würden sie gleich den „Hot Iron Full Body Workout“-Kurs im angesagten Gym besuchen. Dabei sind sie einfach nur mit mir in den Flieger Richtung Düsseldorf eingestiegen. Doch damit wird klar: Die Looks, die wir eigentlich zum Sport tragen, lassen auch im Alltag ihre Muskeln spielen. Athleisure, ein englisches Wortspiel aus „athletic“ (sportlich) und „leisure wear“ (Freizeitkleidung), hat sich als großer Modetrend durchgesetzt. Gemeint ist damit, dass wir durchaus auch mit Jogginghosen und coolen Sport-Shirts unsere Outfits aufpeppen können. Das ist eine bemerkenswerte Karriere für diese Kleidungsstücke. Und hat natürlich sehr viel damit zu tun, dass viele von uns in den vergangenen Jahren die meiste Zeit im Homeoffice verbracht haben und dabei nicht im Kostüm oder der Anzugshose am Schreibtisch saßen – sondern es uns gemütlich gemacht haben und sportliche Kleidung bevorzugten. Ich liebe diesen Zeitgeist sehr und finde eigentlich alle verdammt cool, die Sportswear auch beim Ausgehen (oder eben im Flieger) tragen.

Als Karl Lagerfeld 2012 in einem Interview sagte, wer Jogginghosen tragen würde, habe „die Kontrolle über sein Leben verloren“, wurde er dafür angegriffen. Ich habe Karl mehrmals getroffen und verstanden, was er damit meinte. Menschen, die sich keine Gedanken über die Mode machen und einfach eine alte Jogginghose tragen, haben vielleicht auch sonst nicht wirklich ein Ziel im Leben. Wie immer wollte er provozieren, zeigte aber einige Jahre später bei Chanel auf dem Laufsteg: Jogginghosen.

Es kommt eben darauf an, welche Art von Athleisure-Kleidung man trägt. Eine gut geschnittene Sweatpants, vielleicht kombiniert mit einem T-Shirt und Sakko, sieht richtig gut aus. Genauso kann ein Hoddie, gestylt zum Rock, ziemlich gut aussehen. Gerade in Hollywood tragen viele Stars genau das. Wir bei GALA sehen jeden Tag eine Menge Fotos von Prominenten in ihrem Alltag. Und von Jennifer Lopez über Heidi Klum bis zu Kaia Gerber sind eigentlich alle genauso angezogen. Ist ja auch kein Wunder: Fitness gehört für viele mittlerweile zum normalen Leben dazu. Wir gehen morgens zum Yoga, holen uns danach einen Smoothie und fahren zur Arbeit. Mit dem Unterschied, dass die Stars dann vielleicht eine Drehbuch-Besprechung haben und wir ein Meeting über Budgets. Oder so.

Gala x Lyla
Loungehose krempelbar & mit Allover-Druck
Zum Shop
Gala x Lyla
Kapuzenpullover mit Glitzer-Bändern & -Herz
Zum Shop
Gala x Lyla
Shirt mit Rundhalsausschnitt & Peace-Zeichen mit Strasssteine
Zum Shop
 

Was aber auch egal ist: Denn Athleisure-Wear gibt uns ein gutes Gefühl. Sie hat etwas Frisches, Motivierendes, Aktives. Und darauf kommt es am Ende an.

Davon abgesehen: Athleisure-Wear ist wahnsinnig bequem. Abraten würde ich von kompletten Looks in diesem Bereich. Das wirkt dann doch sehr wie im Fitnesskurs für Fortgeschrittene. Und die Outfits müssen sitzen. Ihr solltet darauf achten, dass es mehr nach klassischer Bekleidung als nach superweiten, schlabbrigen Styles aussieht.

Ich würde meine Sportklamotten nie auf der Straße anziehen, habe aber natürlich jede Menge Hoodies und Hosen im Stil einer Jogginghose im Schrank. So saß ich dann auch vorhin im Flieger. Karl Lagerfeld hätte an mir und den sportlich angezogenen Mitreisenden wohl nichts zu meckern gehabt…

Euer Marcus Luft,
Fashion Director und stellvertretender Chefredakteur der GALA

 
Noch mehr Fashion
Entdecke die Ikone in dir: Fesselnde Styles und Tipps von Designerin Marina Hoermanseder
Nachhaltigkeit als Lebenseinstellung: studio unique exklusiv bei QVC
Luxus für alle!
Bitte aktivieren Sie die Personalisierungs-Cookies, um die Herz-Likes zu nutzen.
Artikel teilen: