Kennst du das? Du stehst im Bus, sitzt im Restaurant oder wartest beim Bäcker in der Schlange – und plötzlich überkommt es dich: das unwiderstehliche Verlangen, den Pullover, Schal oder Mantel der wildfremden Person neben dir anzufassen. Keine Sorge, du stehst mit diesem Gefühl nicht allein da. Und leidest garantiert auch nicht an einem Anfall akuter Übergriffigkeit. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Person neben dir ein Kleidungsstück aus Kaschmir trägt. Denn die edle Faser ist so weich und geschmeidig, dass man es sogar sieht – und einfach anfassen muss.
Feine Faser aus dünner Luft
Doch was ist denn nun das Besondere an der Kaschmirwolle? 14 bis 19 Mikron (1 Mikron = 1 Tausendstel Millimeter) dünn ist eine einzelne Kaschmirfaser. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar hat eine durchschnittliche Stärke von 70 Mikron. Diese Feinheit macht Kaschmirwolle so unvergleichlich weich, dass du sie auch direkt auf der Haut tragen kannst. Gleichzeitig sorgen Luftkammern in jeder einzelnen Faser dafür, dass die vom Körper produzierte Wärme nicht entweichen kann. Aber damit nicht genug: Bei höheren Temperaturen entwickelt die Superfaser kühlende Eigenschaften, indem sie ein Drittel ihres Trockengewichts an Flüssigkeit aufnehmen kann. Toll, oder? So kannst du deinen Kaschmirpullover fast das ganze Jahr über tragen. Übrigens: Nur Produkte die mindestens zu 85 Prozent aus Kaschmirwolle bestehen, dürfen die noble Bezeichnung „Kaschmir“ beziehungsweise „Cashmere“ tragen.