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Kaschmir
13. Oktober 2022
Lesedauer:   Minuten
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Kaschmir – natürlicher Luxus

Kennst du das? Du stehst im Bus, sitzt im Restaurant oder wartest beim Bäcker in der Schlange – und plötzlich überkommt es dich: das unwiderstehliche Verlangen, den Pullover, Schal oder Mantel der wildfremden Person neben dir anzufassen. Keine Sorge, du stehst mit diesem Gefühl nicht allein da. Und leidest garantiert auch nicht an einem Anfall akuter Übergriffigkeit. Viel wahrscheinlicher ist, dass die Person neben dir ein Kleidungsstück aus Kaschmir trägt. Denn die edle Faser ist so weich und geschmeidig, dass man es sogar sieht – und einfach anfassen muss.

 

Feine Faser aus dünner Luft

Doch was ist denn nun das Besondere an der Kaschmirwolle? 14 bis 19 Mikron (1 Mikron = 1 Tausendstel Millimeter) dünn ist eine einzelne Kaschmirfaser. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar hat eine durchschnittliche Stärke von 70 Mikron. Diese Feinheit macht Kaschmirwolle so unvergleichlich weich, dass du sie auch direkt auf der Haut tragen kannst. Gleichzeitig sorgen Luftkammern in jeder einzelnen Faser dafür, dass die vom Körper produzierte Wärme nicht entweichen kann. Aber damit nicht genug: Bei höheren Temperaturen entwickelt die Superfaser kühlende Eigenschaften, indem sie ein Drittel ihres Trockengewichts an Flüssigkeit aufnehmen kann. Toll, oder? So kannst du deinen Kaschmirpullover fast das ganze Jahr über tragen. Übrigens: Nur Produkte die mindestens zu 85 Prozent aus Kaschmirwolle bestehen, dürfen die noble Bezeichnung „Kaschmir“ beziehungsweise „Cashmere“ tragen.

 

Lang lebe der Luxus! – mit der richtigen Pflege

Kaschmirwolle wird schon seit 3.000 Jahren verarbeitet – sogar Julius Caesar hat angeblich gerne mal das eine oder andere Kaschmirteil getragen. Ein Luxusprodukt sind Textilien aus Kaschmir bis heute. Glücklicherweise musst du heute keine Fürstin sein, um dir etwas Schönes aus Kaschmir zu gönnen, trotzdem liegt es bestimmt auch in deinem Interesse, die edlen Teile bestmöglich zu pflegen, um so lang wie möglich Freude an ihnen zu haben.

 

Pilling – ein Fall für den Kaschmirkamm

Es ist so weit: Du hast endlich den perfekten Kaschmirpullover gefunden und willst ihn am liebsten gar nicht mehr ausziehen. Doch was ist das? An manchen Stellen bilden sich unschöne Knötchen. Kein Grund zur Aufregung! Das sogenannte Pilling rührt nicht etwa von mangelnder Qualität, sondern ist eher als eine Art Kinderkrankheit des Materials zu bezeichnen. Das Garn der Kaschmirwolle wird aus den einzelnen Kaschmirfasern gesponnen, die 3 bis 5 cm lang sind. Durch Reibung lösen sich die losen Fasern aus dem Garn und bilden die kleinen Knötchen. Die gute Nachricht: Pilling gibt sich, und mit der Zeit wird das Kleidungsstück immer weniger fusseln und gleichzeitig immer weicher (weswegen es sich beim Kauf gar nicht so superflauschig anfühlen muss). Was aber ist zu tun, um die auftretenden Fusseln zu entfernen? Einzelne Knötchen kannst du vorsichtig mit den Fingern auszupfen. Sollten sich mit der Zeit zu viele bilden, kommt der Kaschmirkamm zum Einsatz: Damit werden abstehende Fasern einfach aus dem Stoff herausgekämmt.

 
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Lüften oder waschen?

Kaschmirwolle ist von Natur aus schmutz- und geruchsabweisend. Darum reicht es normalerweise, das Kleidungsstück einfach zu lüften, um unangenehme Gerüche loszuwerden. Sollte es doch mal einen Fleck abkriegen, ist das kein Drama, denn Kaschmir lässt sich in der Maschine problemlos reinigen – vorausgesetzt, diese verfügt über einen schonenden Woll- oder Handwaschgang und du hältst dich an folgende Tipps:

  • nicht über 30° C waschen
  • im Wäschenetz oder zusammen mit anderen Kaschmirteilen waschen
  • Kleidungsstück immer auf links drehen
  • niedriger Schleudergang (600 Umdrehungen)
  • ein spezielles Waschmittel für Naturfasern

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Trocknen: Damit sich der Stoff nach dem Waschen nicht verzieht und die zarten Fasern heil bleiben, solltest du ihn nicht auswringen, sondern auf ein Handtuch legen, einrollen und so das überschüssige Wasser sanft ausdrücken. Danach bringst du das Kleidungsstück in Form und lässt es ausgebreitet auf dem Handtuch trocknen. Kaschmir sollte nie direkt in der Sonne oder in die Nähe der Heizung liegen.

 

Kaschmir richtig aufbewahren

Auch Motten lieben Kaschmir. Um die fiesen Kleiderfresser von deinen geliebten Kaschmirteilen fernzuhalten, solltest du sie bei längerer Lagerung sauber und locker zusammengelegt verstauen – am besten in einer luftdichten Box. Lavendel und Zedernholz sind ein hervorragender Schutz vor Motten: In unseren Nasen riechen sie wunderbar, aber Motten hassen den Geruch. Kaschmir von guter Qualität hat die Eigenschaft, immer wieder zu seiner ursprünglichen Form zurückzufinden. Sollten sich nach längerer Lagerung doch mal Falten gebildet haben, kannst du Kaschmirteile auch vorsichtig bügeln. Wenn du die niedrigste Stufe für Wolle und Seide auf deinem Bügeleisen wählst und ein feuchtes Baumwolltuch zwischen Stoff und Bügeleisen legst, wird der Stoff schonend geglättet und sieht wieder aus wie neu.

 
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