Draußen ist die Luft kalt und nass, drinnen – durch die Heizung – umso trockener. Kein Wunder, wenn uns die Haare im Winter manchmal auch ohne Anlass zu Berge stehen. Denn in diesem Klima gedeiht der Frizz.
„To frizz” bedeutet im Englischen so viel wie „kräuseln” – und das tun unsere Haare, wenn sie zu wenig Feuchtigkeit gespeichert haben. Ist die Luft dann auch noch nass, öffnen sie nur zu gerne ihre Schuppenschicht, um Feuchtigkeit von außen aufzunehmen. Die Folge: Sie werden kraus, strohig und stumpf. Alles andere als elegant!
Doch es ist möglich, dieses Phänomen in den Griff zu bekommen. Hier die wichtigsten Tipps gegen den Frizz-Effekt und wildgewordenes Winterhaar.
Der richtige Waschgang
Regel Nummer eins: Wasche dein Haar nicht zu oft! Denn häufiges Shampoonieren entzieht ihm seine natürlichen Öle, nimmt ihm so seine natürliche Schutzbarriere und begünstigt damit auch Frizz. Verwende nur milde, pflegende Shampoos mit nährenden Pflanzenölen und Aminosäuren, möglichst ohne Sulfate und aggressive Tenside. Neben dem wie oft zählt auch das wie: Das Shampoo niemals kräftig einmassieren, das raut die Haaroberfläche unnötig auf. Stattdessen einfach in den Handflächen aufschäumen und dann über den Schopf streichen. Das Wasser sollte beim Nassmachen und Ausspülen am besten nur lauwarm sein.
Nach dem Reinigen kommt die Pflegekür oder vielmehr: die Kur. Conditioner ist nach jeder Wäsche ein Muss. Und mindestens einmal pro Woche eine Haarkur anwenden und diese dann auch geduldig einwirken lassen.
Dry, Baby, dry
Weiter geht’s mit der Trocknung: Haare nicht rubbeln, sondern nur vorsichtig in Wuchsrichtung ausdrücken. Add-on: Spezielle Haarhandtücher oder -turbane aus Mikrofaser trocknen schonender als Baumwollhandtücher, weil sie Feuchtigkeit effektiver aufnehmen. Anschließend kurz antrocknen lassen, aber nicht komplett lufttrocknen – das fördert die Frizzbildung. Stattdessen schonend trockenföhnen – und möglichst einen Hitzeschutz verwenden. Ideal sind auch spezielle Anti-Frizz-Seren. Nicht zu heiß und immer in Wuchsrichtung föhnen, am besten mit einem Diffusor-Aufsatz, der die Föhnluft optimal auf die Haarfläche verteilt.
Das i-Tüpfelchen zum Schluss: Haaröl. Keine Sorge, die extra auf das Haar abgestimmten Formulierungen wie etwa von Korres sind sogar für feines Haar geeignet und lassen einen nicht aussehen wie zehn Tage ungeduscht – im Gegenteil, sie verleihen Geschmeidigkeit und Extra-Glanz. Ein bis zwei Pumpstöße in den Längen und Spitzen verteilen, fertig.
Gib Spliss keine Chance
Ebenso entscheidend wie das richtige Waschen und Trocknen ist es, Spliss aktiv vorzubeugen – denn Spliss schädigt und trocknet das Haar aus und ist quasi die Vorstufe von Frizz. Deshalb regelmäßig die Spitzen schneiden lassen. Denn das verhindert, dass sich brüchige, aufgesplisste Enden weiter nach oben aufspalten. Noch besser: Frage den oder die Haarkünstler*in deines Vertrauens, ob er dir die Haare mit einer „heißen” Schere schneiden kann – dieses spezielle Profitool wird beim Schneiden erhitzt und versiegelt die Haarenden damit direkt.
Nur das Beste für mein Haar! Lohnende Investments
Haare führen durchaus ein Eigenleben und da ist es kein Wunder, dass sie es einem danken, wenn sie verwöhnt werden.
Seidige Kissenbezüge
Also erwecke die Diva in dir und bette dein Haupt auf Seide oder Satin – Hauptsache schön glatt. Ja, das lohnt sich, denn durch die besonders glatte Oberfläche wird das Haar, anders als bei Baumwollstoff, bei nächtlichen Bewegungen nicht aufgeraut. Alternativ einfach nachts einen Seidenschal als Turban um die Mähne schlingen, das hat denselben Effekt.
Kopfbedeckungen aus Naturfasern
Eine weitere sinnvolle Investition sind Mützen und Hüte aus reinen Naturmaterialien wie z.B. Wolle – denn künstliche Fasern lassen die Haare beim Abziehen zu Berge stehen und sorgen für die tückischen kleinen Stromschläge, die einen im Winter beim Ablegen gerne mal treffen.
Send Help! Anti-Frizz-SOS
Was tun, wenn’s dann doch mal zu spät für alle Vorbeugemaßnahmen ist und es auf dem Kopf frizzelt?
Erste Hilfe: Haaröl oder Glättungscreme in den Handflächen verteilen und leicht über das Haar streichen, bis sich die Frizz-Antennen gelegt haben. Ist beides gerade nicht zur Hand, hilft auch eine Handcreme oder Bodylotion. Besonders hartnäckigen Antennen kannst Du mit einer Zahnbürste, auf die Du etwas Haarspray gesprüht hast, zu Leibe rücken. Einfach vorsichtig in Stylingrichtung einbürsten, bis sich die Wogen geglättet haben.